Ephesus (2:1 - 7) [29/33 - 69 n. Chr.]
Die Marmorstraße im antiken Ephesos
Foto von RB
Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: Dies sagt der, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt: Ich kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren, und dass du Böse nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner befunden; und du hast Ausharren und hast ⟨vieles⟩ getragen um meines Namens willen und bist nicht müde geworden. Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Denke nun daran, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, so komme ich ⟨zu⟩ dir und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegrücken, wenn du nicht Buße tust. Aber dies hast du, dass du die Werke der Nikolaiten hasst, die auch ich hasse. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, welcher in dem Paradies Gottes ist.
Der Name Ephesus
bedeutet in erster Linie begehrenswert. In dieser Zeit hielt unser Herr die sieben Sterne in Seiner rechten Hand (vgl. Offb. 1:13, 16, 20). In dieser Epoche wurden die Sendboten der Gemeinden – die Apostel Paulus, Petrus, Johannes und andere – so wirksam von unserem Herrn Jesus geführt und in Seinem Einflussbereich gehalten, dass wir ihre Lehren als Seine Lehren annehmen. Wir glauben, dass ihre Worte tatsächlich Seine Worte waren.
In dieser Periode der Geschichte wird die Kirche für ihre getreue und geduldige Arbeit sowie ihre Fähigkeit, die Wahrheit und die wahren Lehrer zu erkennen, gelobt – siehe Apg. 20:28-30; 1. Kor. 11:19. Charakteristisch für diese Zeit war, dass „sie alles verließen und ihm nachfolgten“ (Luk. 5:11). Sie nahmen den Verlust ihres Besitzes freudig hin. Sie verkauften, was sie hatten, und gaben den Erlös den Bedürftigen. Obwohl ihnen das Brot dieses Lebens oft vorenthalten wurde, besaßen sie nicht nur das Lebendige Brot, sondern auch die Verheißung „von dem Baum des Lebens, welcher in dem Paradies Gottes ist“ (Offb. 2:7).
Alle Bäume im Garten Eden waren Bäume des Lebens, doch einer davon war verboten. Das ungehorsame Essen seiner Frucht brachte Adam und seiner gesamten menschlichen Familie den Tod. Der Baum in der Mitte des Gartens Eden wird als „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“ bezeichnet (1. Mose 2:16, 17). Die Verheißung unseres Herrn an die Kirche in der Ephesus-Periode war, dass die Überwinder des Evangelium-Zeitalters die volle Freiheit haben würden, am symbolischen Baum des Lebens teilzuhaben – wenn auch unter schwierigen Bedingungen –, sofern ihnen diese Erkenntnis nützt und von Gott gebilligt wird.