Smyrna (2:8-11) [69-313/325 n. Chr.]
Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Dies sagt der Erste und der Letzte, der tot war und wieder lebendig wurde: Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut – du bist aber reich – und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden, und es nicht sind, sondern eine Synagoge des Satans. Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird ⟨einige⟩ von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Bedrängnis haben zehn Tage. Sei treu bis zum Tod! Und ich werde dir den Siegeskranz des Lebens geben. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, wird keinen Schaden erleiden von dem zweiten Tod.
Der Name Smyrna bedeutet bitter. In dieser Periode der Geschichte der christlichen Kirche kam es unter den römischen Kaisern von Nero bis Diokletian zu den bittersten Verfolgungen.
In Seiner Botschaft an die Kirche dieser Epoche spricht unser Herr von sich selbst: „Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig“ (vgl. Offb. 1:17, 18). In keinem anderen Sinne könnte Er der Erste und der Letzte sein als in dem, dass Er das einzige direkte Geschöpf
des Vaters ist, durch das alles andere erschaffen wurde (vgl. Offb. 3:14). Jede andere Ansicht steht im Widerspruch zur Heiligen Schrift (vgl. Joh. 1:1-3; siehe Emphatic Diaglott; 1. Kor. 8:6; Kol. 1:12-20). Der einschlägige Bibeltext lautet: „Der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Bedrängnis haben zehn Tage“ (im übertragenen Sinne zehn Jahre, Offb. 2:10). Somit kündigte der Herr Seinen treuen Dienern zu dieser Zeit an, dass sie einer großen Verfolgung ausgesetzt sein würden.
Das heidnische Rom, das hier durch den Teufel symbolisiert wird, war eine der teuflischsten Regierungen auf Erden, wenn man seine blutigen Verfolgungen betrachtet. Die zehn (symbolischen) Tage beziehen sich auf die letzte und härteste Verfolgung unter den römischen Kaisern. Sie begann um das Jahr 303 n. Chr. unter Diokletian und endete im Jahr 313 n. Chr. Erst durch das Mailänder Toleranzedikt erlaubte und förderte Kaiser Konstantin der Große später das Christentum. Wer die Geschichte dieser Epoche kennt, kann die tiefe Bedeutung der Worte „damit ihr geprüft werdet“ gut nachvollziehen. Einige der beeindruckendsten Beispiele des christlichen Durchhaltevermögens fanden sich während der Smyrna-Periode der Kirche. Der Ruf galt der Treue bis in den Tod. Die Verheißung lautete, dass die Überwinder „keinen Schaden von dem zweiten Tod erleiden“ würden, sondern die Krone des Lebens, also die Unsterblichkeit, erhalten sollten.


